Letztes Wochenende war eines meiner Motorradhighliths für das Jahr 2023. Wieso? Der eine oder andere hat es in den Storys mitbekommen, wir waren in Spielberg am Red Bull Ring Motorradrennen gucken. Es war das Geburtstagsgeschenk zum 30. für Iussi, von Mats, Thomi und mir.Wie wir dahin kamen, was schief lief und was nicht lest ihr in diesem Blogbeitrag. Viel Spass!
Am Donnerstag ging es um 21 Uhr los, in Richtung Osten. In St.Gallen gab es eine kleine Rundfahrt, denn die Autobahn war in Folge von Mäharbeiten gesperrt und wir hatten nicht alle Umfahrungsschilder gefunden. Irgendwo in Deutschland legten wir in unsere Betten im gemieteten Camper. Früh morgens ging es dann wieder los, der Plan war um 13 Uhr an unserem Ziel anzukommen. Es wurde später. Ich war zur Unterhaltung da, da nur 3 Fahren durften ich der Schlechteste Fahrer bin. Das hiess ich servierte Snacks und Getränke oder spielte mit dem Fahrer der in der Pause war UNO. Die Motorräder und Wohnmobile wurden irgendwann doch immer mehr und um 16 Uhr waren wir endlich in Spielberg. Dank den ortskundigen Wegeinweiser fanden wir, nach einem kurzen Abstecher ins Dorf, dann auch unseren Campingplatz. Wieder waren die Schilder zu klein. Aber scheiss egal wir waren endlich da, auf heiligem Boden, in Spielberg am Redbullring auf dem Camping Gelb. Da unsere Camping nicht weit weg von der Strecke war hörten wir auch gleich die ersten Motorräder die auf der Strecke trainierten. Ich wurde unruhig und gleichzeitig stieg die Freude ins unermessliche. Aber wie abgemacht, gab es erst ein Bier, es sollte nicht das letzte sein. Als wir so da sassen und beim kalten Bier die Umgebung begutachteten, viel mir auf, dass bei mehreren Campern die Nummernschilder entfernt wurden.Ich fragte bei unseren Nachbarn nach und bekam als Antwort:“ Wir entfernten die Schilder, weil sie sonst von Besoffenen geklaut werden aber eure kleinen schweizer Schilder interessiert niemanden!“.
Als dann das erste Bier leer war ging es, endlich, zur Rennstrecke. Als wir den ersten Blick auf die Strecke werfen konnten sahen wir den RedBull Rookyscup beim Training. Also spazierten wir weiter zu unseren Plätzen auf der ersten Tribüne dieses Wochenendes. Wir hatten für Samstag und Sonntag, jeweils auf anderen Tribünen unsere Plätze. Als wir dann endlich da sassen und die Strecke sehen konnten, war es einfach nur schön und eigentlich wenn ich ehrlich bin, unbeschreiblich toll. Endlich sind wir da, was wir bis anhin nur im Fernseher sehen konnten. Die Freude führte zu Muskelkater in den Mundwinkeln. Die Rennstrecke liegt in einer wunderschönen Landschaft, inmitten von Feldern, Hügeln und Bergen. Das heisst es gab überall ehemalige landwirtschaftliche Gebäude, im einen waren die sehr sauber sanitären Anlagen und im anderen eine Bar. Diese Bar lag per Zufall auch auf unserem Heimweg. Und so liessen wir die Abende in diesem alten Schopf ausklingen. Was zu der einen oder anderen lustigen und nicht so lustigen Bekanntschaft führte.
Am Samstag ging es früh los. Erst Mal durch die sauberen Duschen, inklusive langer und intensiven Sitzungen auf den WC's. Als wir zurück kamen schauten wir nicht schlecht, das Nummernschild das wir nicht demontierten da es ja niemanden interessiert, war weg. Mit leicht erhöhten Puls gingen wir zu unseren, oben erwähnten, Nachbarn und fragten ob sie was gesehen hätten? Alle verneinten, einer konnte das Grinsen jedoch nicht richtig verkneifen. Als ich mich bei ihnen nochmals umschaute bemerkte ich unser Nummernschild im Gestänge des Pavions. Nun durften sie bis am Sonntag auf unser Nummernschild aufpassen. Danach ging es aber endlich los, wir wollten zum ersten Training der Moto3, denn da fuhr ein Schweizer, Noha Dettwiler, mit einer Wildcard mit. Sein Manager ist kein geringerer wie Tom Lüthi. Dieser wiederum ist der Freund von Noahs Schwester, Noelle. Unser Thomi stellte sich die Frage: Ist Tom Lüthi Noahs Manager, weil er mit seiner Schwester zusammen ist oder ist Tom Lüthi mit Noahs Schwester zusammen, weil er Noahs Manager ist? Zurück zum Renngeschehen, denn das musste sich an diesem Morgen hart erarbeitet werden. Thomi wusste genau wo wir hin mussten. Als wir dort ankamen, wo uns Thomi hinführte, wusste es der Security jedoch besser, wir müssen weiter, viel weiter. Schlussendlich spazierten wir 20 Minuten bis zu unserer Tribüne. Der Weg schadete den Flipflop und half gegen den Restalkohol. Die Österreicher kennen nun sämtliche schweizer Fluchwörter. Die ganze Mühe hatte sich aber gelohnt, wir sahen mehr als 2 Drittel der Strecke. Als wir das erste Mal die Motorräder hörten und sie bei uns vorbei fuhren, lief es mir ein weiteres Mal kalt den Rücken runter. Du sitzt da, auf der Tribüne, und dann hörst du die Motorräder von weiten und dann fahren sie an dir vorbei, die die du nur vom Fernsehen kennst, das war einfach der Hammer. So genossen wir den Samstag auf der Tribüne, obwohl es immer heisser wurde. Nach den Trainings kam das erste Rennen der MotoE, die dieses Jahr übrigens mit Ducatis fahren. Ich freute mich darauf, denn der Schweizer Randy Krummenacher fährt in der MotoE mit. Er wurde 11., das Rennen gewann Casaderi vor Granado und Zannoni.Wenn aber gerade die MotoGP Motorräder an dir vorbei gerauscht sind, mit ihren 1000 Kubik grossen Motoren, dann fällt es dir schwer mit allen Emotionen bei der MotoE dabei zu sein. Der Samstag versprach aber noch weitere Spannung, das Sprintrennen der MotoGP. Und es wurde interressanter wie gedacht, denn gleich am Anfang gab es einen Massencrash. Danach wurden wir mit purer Spannung und Action unterhalten. Danach ging es in die Bar im Schopf und wir liessen den Tag noch ausklingen, die einen etwas weniger intensiv wie die anderen.
Nach einer weiteren Nacht in unserem klimatisierten Camper, war es endlich soweit, Rennsonntag! Die Sonne schien und es gab keine Wolke am Himmel. Dies bedeutete, dass wir das Wasser dem Bier vorgezogen haben. Mit dem Moto3 Rennen, und Noah Dettwiler ging es los. Iussi und ich waren über längere Zeit sehr begeistert, denn wir gingen davon aus, dass Noah auf Platz zehn mitfährt. Thomi behauptete etwas anderes. Nach dem Thomi die App in den Griff bekam, bemerkten wir dass Thomi recht hatte und Noah Dettwiler auf Platz 20 ins Ziel kam. Das Moto3 Rennen gewann Oncü vor Holgado und Sasaki. Was mit einer Wildcard immer noch eine tolle Leistung ist. Dann kam das Moto2 Rennen und es wurde immer heisser. Es gewann Vietti vor Acosta und Ogura. Nach dem Moto2 Rennen gab es, leicht überraschend am RedBullRing, noch eine Flugshow mit Fallschirmspringer, Kunstfliegern, Oldtimern und Kampfjets. Dann kamen die ganz grossen, die MotoGP. Wir freuten uns riesig, obwohl wir durch die Sonne schon recht geschreddert waren. Bagnaia und Binder waren von Anfang an vorne weg. Dahinter blieb es aber interessant mit Miller, der sich langsam nach hinten reichen liess, Vinales auf Aprilia, Alex Marquez auf Ducati und dem Team VR46 Mooney mit Marini und Bezzecchi. Mitte Rennen merkte ich langsam die vergangen Abende und die Sonne, es wurde streng beim zuschauen. Am Schluss gewann Bagnaia vor Brad Binder und Bezzecchi. Boah das war schon cool.
Bevor wir zurück zum Camper gingen, brauchte ich noch ein Souvenir, ein Shirt. Mein Problem: Ich trauere nach wie vor dem Abgang von Valentino Rossi nach und weiss noch nicht richtig wem ich nun zujubeln soll. Nach reichlichem überlegen und mit Hilfe von Mats Iussi und Thomi, habe ich eine alternative gefunden. Rossi hat ein MotoGP-Team, VR46 Mooney. In diesem Team fährt sein Halbbruder Luca Marini. Er ist noch nicht der Beste aber kann vorne mitfahren und er hat einen Oberlipenbart. Somit kaufte ich ein Shirt von Luca Marine und bin glücklich damit. Nach meiner Entscheidungsphase und langer Warterei bis ich das Shirt erhalten habe, ging es zurück auf den Camping. Da waren schon die ersten Camper eingereiht obwohl es erst vier Uhr war und der Camping erst um sechs Uhr öffnete, frühestens. Wir gingen zurück zu unserem Camper und grillten noch das letzte Fleisch das wir hatten. Wärenddessen beobachteten wir die anderen die in den Schlangen und in ihren heissen Autos am warten waren. Auf der anderen Seite des Campings fuhren die Team-LKW's der Moto3, Moto2 und MotoGP durch. Unsere spanischen Nachbarn drehten deshalb am Rad und kamen über eine Stunde nicht mehr vom Zaun weg. Irgendwann bewegte sich die Schlange und auch wir mussten langsam daran denken, dass wir nach Hause mussten, leider. Bald waren draussen und fuhren durch die wunderschöne Landschaft, fast so schön wie in der Schweiz, nach Hause.
Es war ein wunderschönes Wochenende, etwas von was ich schon lange geträumt hatte und jetzt waren wir da, nicht das letzte Mal. Als ich am Dienstag wieder zur Arbeit erschien, fühlte es sich an als wäre ich zwei Wochen in den Ferien gewesen. Psychisch, nicht aber physisch, total erholt!
Noch keine Kommentare