Suzuki GSX S 1000 EVO im Test

Das zweite Motorrad, dass zum Testen anstand, ist die spritzigere Variante der ersten. Am Donnerstag vor einer Woche brachte ich die Suzuki GSX S 1000 GT zurück und holte die Suzuki GSX S 1000 EVO.

Kurz zum Unterschied zwischen den beiden Motorrädern: Die GSX S 1000 Evo hat keine Verschalung, einen höheren Lenker was zu einer aufrechten Sitzposition führt, ein LCD-Display, kein Tempomat, keine Griffheizung, keinen Koffern, ein höheres Heck und somit einen kleineren Soziussitz. Sie wirkt jünger, spritziger und aggressiver. Die Fahrmodis bestehen, wie bei der GSX S 1000 GT, aus drei Stufen und die Traktionskontrolle ist fünfstufig.

Als ich in Safenwil losfuhr, es regnete natürlich, merkte ich schon, dass sie im aggressiven Fahrmodus A, immer noch etwas aggressiver wie die Suzuki GSX s 1000 GT ist. Suzuki bestätigte mir, dass, dies sei elektronisch gelöst worden. Denn das Drehmoment und die Leistung, der ganze Motor, ist bei der S 1000 Evo dasselbe wie bei der S 1000 GT. Dazu gibt es hier nochmals die technischen Daten:

Bezeichnung Wert
Motor 4Zylinder in Reihe
Hubraum 999 ccm
Leistung 152 Ps/ 112 kW
Drehmoment 106 Nm
Verbrauch 6.1 l
Tankinhalt 19 l
Höchstgeschwindigkeit über 200 km/h(nicht getestet!)

Am Wochenende ging es nach Frankreich, etwa 3 Stunden von hier, ein paar Freunde auf einer Rennstrecke in Mirecourt besuchen. Das hiess für mich und die Suzuki GSX S 1000 EVO, viel Landstrasse ein cooler Pass und nochmals viel Landstrasse. Ich fuhr aber nicht direkt nach Mirecourt sondern hatte noch in Deutschland einen Termin, was die Testfahrt zusätzlich interessant machte. Denn ich konnte die maximale Geschwindigkeit testen. Auf suzuki.ch hiess es man könne mit der S 1000 Evo oder auch S 1000 GT über 200 km/h fahren. Ich schaffte es bis auf 177 km/h, dann wurde mir der Wind zu stark aber bis dahin ist es eigentlich ganz angenehm. Eine Info am Rande, das Cape, dass ich oft an der Seite der Jacke montiert habe, habe ich bei diesem Manöver nicht verloren.

Nach dem Termin in Deutschland ging es dann direkt ins Elsass. Den Grenzübergang merkt man eigentlich nur an den Schildern die plötzlich auf Französisch angeschrieben sind. Wenn man sich aber einen Moment die Häuser anschaut, dann merkt man auch bald, dass man nicht mehr in Deutschland ist. Der Weg bis zur Rennstrecke führte mich durch unzählige Dörfchen, ab und zu auf Schnellstrassen und vor allem durch den Regen. Ich fühlte mich aber wohl und sicher auf der Suzuki GSX S 1000 EVO, mit den drei Fahrmodi hat man für jede Situation eine angepasste Einstellung. Bei viel Regne oder in Dörfern fuhr ich immer im Fahrmodus C (Gasannahme= weit). Wenn es dann trocken wurde und ich in die Kurven kam oder überholen musste wechselte ich auf B oder A (Gasannahme= Kurz). Nach ca. einer Stunde kam dann auch der erste und letzte Pass, der Pass Bussang. Klingt wie ein pass im Himalaya ist aber nur 731 Meter hoch und eher unspektakulär. Wenn man aber seit einer Stunde nur durch Dörfer gefahren ist, hilft dieser unspektakuläre Pass ungemein. Trotz nasser Strasse konnte ich die Kurven geniessen, es war richtig schön. Was für mich aber wenig überraschend war mit einem naked Bike.

Wie lange man auf diesem Motorrad sitzen kann, fragt ihr euch jetzt vielleicht? Nach genau zwei Stunden begann mein Arsch zu schmerzen. Beim hin und Rückweg. Ich versuchte dann jeweils die Sitzposition zu verändern, aber das hat nichts gebracht. Ich habe einen nicht so dankbaren Rücken und meist brauche ich wegen dem eine Pause. Dies war durch die aufrechte Sitzposition auf der Suzuki GSX S 1000 Evo kein Problem.

Nach 40 Minuten schmerzendem Arsch, kam ich dann in Mirecourt an der Rennstrecke an. Es stand gerade der Streckenspaziergang an, mir wurde ein Bier in die Finger gedrückt, ich zog kurz noch meines Jenas an und los ging der Rennstreckenspass. Auf der 3.6 km langen Strecke wurde mir dann jede Kurve, jede Gerade und jedes Kiessfeld mit Vornamen vorgestellt. Ja diese Strecke geht super easy mit Flipflops!
Da ich mehr oder weniger spontan vorbei schaute, musste ich zwischen den Motorrädern schlafen. Man war das schlimm. Nein ganz ehrlich, was gibt es Schöneres als zwischen Motorrädern einschlafen zu dürfen? Hä? Am nächsten Morgen durfte ich dann meinen Freunden beim Fahren zusehen. Ich liebe es und freue mich immer mehr auf meine ersten Rennstreckenerfahrungen. Der klang die Überholmanöver und die Stimmung, einfach toll. Am Mittag ging es dann für mich wieder nach Hause, denn ein Foto und Filmtermin mit der Suzuki GSX S 1000 GT stand am späten Nachmittag an.

Wenn man nun «Suzuki GSX S 1000 EVO» ausserhalb der Schweiz sucht, wird man nicht fündig. Denn die Evo-Modelle gibt es nur in der Schweiz. Sie haben ein anderes Dekor, ein kurzes Heck und eine SC-Project Auspuffanlage. Die SC-Project-Anlage wurde extra für die Suzuki GSX S 1000 EVO gebaut, was auch auf dem Auspuff zu lesen ist. Die S 1000 GT mit der originalen Auspuffanlage klingt schon sehr schön. Die SC-Project-Anlage aber noch ein bisschen schöner. Ist nicht nervig laut, dass man Kopfschmerzen kriegen würde, aber man hört das Motorrad gut.

Nun habe ich mehr oder weniger über die Suzuki GSX S 1000 EVO geschwärmt, aber es gibt auch einen negativen Punkt: Das LCD-Display. Als ich in Safenwil losfuhr, wollte ich wissen, ob sie getankt ist, ich habe dann aber erst in Oensingen, 24km später, die Tankanzeige gefunden. Es ist unübersichtlich und je nach Licht sieht man nicht mal das. Bei Suzuki bekam ich dazu eine Antwort die ich durchaus passend finde: «, wenn du auf diesem Motorrad sitzt, schaust du auch nicht auf das Display». Mit diesem Kommentar gehen wir nun über zur Gesamtbewertung der Suzuki GSX S 1000 EVO:

Messwert Bewertung von 1(schlecht) bis 10(super) Begründung
Fahrbarkeit 8 Geht gut, die 226 kg merkt man aber schon
Fahrspass 9.5 Mehr geht immer aber man sitzt drauf und fühlt sich sicher und sie schiebt los!
Reisetauglichkeit 8 Bequem aber nicht unbegrenzt
Sitzpostion 10 Bequem
Sportlichkeit 9 die 152 Ps spührt man aber man bringt das Motorrad nie an die Grenze
Soziustauglichkeit 4 Der Soziusssitz ist klein und die Füsse hoch.
Emotionen 9 Einfach geil.
Klang 11 Besser geht nicht. AUch dank der SC-Project-Anlage.
Verbrauch 5 5.7l/100km bei sportlichem Fahrstihl.
Bedienbarkeit 5 Das Display ist unübersichtlich.
Show and Shine 7 Ich finde es ein hübsches Motorrad, das sich zeigen alssend arf. Mein Fotograf findet Motorräder überhaupt nicht interessant, meinte aber " Die würde ich auch noch nehmen".
Kaufempfehlung 10 Kann ich jedem Empfehlen!
Radarfreundlichkeit 1 Kein Tempomat und unübersichtliches Display.
Durchschnittsnote 7.4

Was denkt ihr zur Suzuki GSX S 1000 EVO? Oder gibt es noch offene Fragen? Schreibt es in die Kommentare!




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