Alain, ist ein alter Freund. Wir kennen uns schon lange und waren das eine oder andere Mal zusammen in den Motorradferien. Damals hatte er eine KTM Superduke und war grosser Fan der Marke KTM. Heute fährt er eine KTM 890 SMT.
Vor ein paar Wochen erhielt ich einen Anruf von ihm. Er erzählte mir, dass er sich beim Judo verletzt hat und nun ein paar Wochen nicht mehr Motorrad fahren kann und darf. Deshalb hätte er an mich gedacht und fragte mich, ob ich seine SMT testen will. Bis vor dieser Saison hätte ich nein gesagt, es war auch nicht das erste Mal, dass mir Alain dieses Angebot machte. Nachdem ich diese Saison viele unterschiedliche Motorräder gefahren habe, fühlte ich mich nun sicher für die Testfahrt mit Alains Perle und sagte zu.
Die KTM SMT 890 wurde im April 2023 vorgestellt. SMT steht für Supermoto Touring und das beschreibt dieses Motorrad sehr gut. Für einen Überblick schauen wir kurz in die technischen Daten:
Wert | |
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Hubraum | 889 ccm |
Leistung | 104 Ps/ 77 kW |
Drehmoment | 100 Nm |
Gewicht(ohne Kraftstoff) | 194 kg |
Bauart | 2 Zylinder Reihemotor |
Verbrauch | 4.6 l/ 100 km |
Sitzhöhe | 860 mm |
Bodenfreiheit | 227 mm |
Federweg(vorne&hinten) | 180 mm |
Beim Abholen erklärte mir Alain alles. Seine KTM SMT hat ein Kurzhubgashahn und einen Remus Auspuff. Dieser lösste in mir Emotionen aus, noch bevor ich losfuhr. Die KTM SMT 890 verspricht Wendigkeit und deshalb entschied ich mich für eine technische Tour. Die Zeit reichte nicht für in die Alpen und so entschied ich mich für drei "Pässe" im Kanton Solothurn. Ich startete mit dem Passwang. Trotz sehr unruhiger Strasse fühlte ich mich mit der SMT wohl und konnte schon mal gut durchladen. Huiuiuiii mit diesem Motorrad kann man was zur Staatskasse beitragen. In Balsthal bog ich nach rechts ab, denn das nächste Ziel war der Balmberg. Das ist der technischste Teil der Strecke, denn hier sind die Kurven eng und steil. Die Strasse hoch zum Balmberg ist mit 25 %, die steilste Strasse im Kanton Solothurn. Aber auch hier kam ich gut vorwärts. Aus der Kurve rausbeschleunigen macht mit der SMT besonders viel Spass, speziell mit dem Remus-Auspuff. Nicht nur die Testfahrt war der Grund wieso ich auf den Ballmberg wollte, sondern auch der Nebel. Von dem haben wir hier zu dieser Jahreszeit genug. Als ich oben auf 1078 m.ü.M. ankam, wurde ich dann auch mit einer sagenhaften Weitsicht, bis ins berner Oberland belohnt.
Vom Balmberg ging es runter nach Balm und dann rechts in Richtung Weisstenstein. Der Weissenstein(1279 m.ü.M.) ist der Hausberg der Solothurner und führt mich zurück ins Jura, auf "meine" Seite der Weissensteinkette. Unten in Gänsbrunnen fuhr ich über Moutier in Richtung Delemont. Nach den kleinen Strassen mit engen Kurven, fuhr ich nun auf einer Schnellstrasse mit langen Kurven. Und auch hier hatte ich sehr viel Freude, wobei ich hier öfter auf den Tacho schauen musste. In Delsberg bemerkte ich, dass ich noch ein paar Kurven vertragen könnte. Nach einem wärmenden Kaffee bei der Landi-Tankstelle, entschied ich mich gegen den direkten Weg nach Hause und fuhr zum Scheltenpass. Bevor ich jedoch die KTM SMT 890 durch die kleinen, engen Kurven jagen konnte, musste ich noch durch ein paar Dörfer fahren. Hier hatte ich etwas Mühe die KTM SMT 890 ruhig zu halten, die ssicher auch in Folge des Kurzubgashans. Dann ging es nochmals hoch auf 1051 Meter über Meer auf den Scheltenpass.
So war ich dreimal auf über 1000 Meter über Meer mit dem Motorrad und dies im Kanton Solothurn. Der Abschluss machte dann noch mein Hausberg der Passwang, hier ging es "nur" noch auf 946 Meter über Meer. Eine schöne Tour die man mit der SMT besonders Gut geniessen konnte. Mit der Suzuki GS 1100 GK wäre es etwas schwieriger geworden.
Die ganze Fahrt über war ich sehr zufrieden mit der KTM SMT 890. Man sitzt bequem, hat genügend Leistung und kommt gut und mit viel Freude um jede Kurve, ob Llang oder eng, scheiss egal. Der Zweizylindermotor überezugt, ich war in jedem Drehzahlbereich gut bedient. Wobei man dazu sagen muss, dass oben raus schon noch etwas mehr Wums kommt. Der Klang, danke Remus, war auch äusserst angenehm. Man hört das Motorrad, es hat Charakter, aber ich hatte nach 2 Stunden keine Kopfschmerzen. Die verschiedenen Fahrmodis helfen, dass man sich in jeder Situation wohl fühlt. Ich fuhr mit dem Fahrmodi Street und fühlte mich auch in schattigen Passagen wohl. Den Quickshifter, kann ich mir langsam nicht mehr wegdenken, es ist einfach toll, wenn man die Gänge einfach so durchjagen kann. Negativ ist das aussehen, damit kann ich mich bei KTM von Jahr zu Jahr weniger anfreunden. Ich denke das folgende Bild schliesst diesen Bericht ziemlich gut ab.
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