In Sardinien sass ich in einem Restaurant bei einem Kaffee. Neben mir ein paar Schweizer.Wir behaupten ja immer, du kannst nirgendwo hingehen ohne dass man einen Deutschen antrifft, genau so ist es mit den Schweizern in Sardinien oder Korsika. Der eine dieser Schweizer trug ein KTM-Shirt. Wir kamen ins Gespräch. Ich wollte wissen was er denn fahren würde. Er meinte so eine 250er aber nicht mehr auf der Strasse, dass sei doch viel zu gefährlich und mache überhaupt keinen Spass mehr. Diese Aussage hör ich immer wieder.
Was soll der Scheiss? Wo bleibt das Abenteuer und die Freiheit, das Unerwartete? Ich bin durch ganz Europa gefahren, drei Mal durch Genua, ein Monat lang durch Italien, für mich persönlich das Verkehrstechnisch schlimmste Land, mir ist nichts passiert. Natürlich muss man für sich und alle anderen denken und schauen aber es gibt doch nichts schöneres als aufs Motorrad zu sitzen, einfach los zu fahren, ohne dass man weiss wohin man fährt was und wer man antreffen wird. Das zeichnet doch das Motorrad fahren aus, wenn ich nach links abbiegen will, dann biege ich nach Links ab und entdecke plötzlich eine neue Strecke oder versenke das Motorrad in einem zu groben Grünweg.
Die die mit so einer Aussage kommen, sind oft die die der Grund sind dass man sich nerfen muss, auch ich. Mit 26 eine 1000er kaufen, alles andere reicht ja nicht für eine Schwanzverlängerung. Dann fahren sie los, die Scheisse läuft ihnen am Bein dem massgeschneiderten Kombi runter, die Kurven werden mit möglichst vielen ecken gefahren, zu Fuss wären sie schneller. Weil sie so schiss haben, fahren sie immer seltener. Nach zwei Jahren hören sie dann auf und erzählen, dass Motorradfahren zu gefährlich ist. Bravo.
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