Derendingen Töfftestage 2025

Vor zwei Wochen machten Louis und ich uns auf den Weg zu den Derendinger Töff-Testtagen – natürlich auf unseren Oldtimer-Rennmaschinen. Louis war mit seiner Honda CBR 900 unterwegs, ich mit meiner Yamaha FZR 1000. Das Wetter zeigte sich zwar nicht von seiner besten Seite, doch das konnte uns die Freude nicht nehmen: Es machte einfach Spaß, gemeinsam mit den alten Kisten die Strassen unsicher zu machen.

Ich hatte den Weg dorthin im Kopf und wusste, wo wir durchfahren mussten. Louis vertraute mir, was das Navigieren anging. Als dann das TCS-Zentrum in Derendingen auf der rechten Seite der Autobahn auftauchte, schien dieses Vertrauen zu schwinden. Wir nahmen die nächste Ausfahrt und fuhren nach unserem Gefühl – man braucht ja nicht immer Google Maps. Nachdem ich ein paar Mal die Umleitungsschilder nach Derendingen ignoriert hatte, mussten wir lokale Hilfe in Anspruch nehmen. Anscheinend sahen wir etwas verloren aus, als wir auf dem Trottoir (Fußweg) standen, denn wir wurden gleich von einem Passanten angesprochen. Dank seiner Wegbeschreibung fanden wir schließlich – mit einer Stunde Verspätung, um 10 Uhr – das TCS-Zentrum in Derendingen. Die Verspätung lag daran, dass ich meinte, es besser zu wissen als Google Maps, und gar nicht erst nachschaute.

So, nun waren wir da, und der erste Kaffee wurde angesteuert. Trotz schlechten Wetters waren bereits viele Menschen vor Ort. Das merkte man an den zahlreichen parkierten Motorrädern, aber auch an den langen Schlangen vor den einzelnen Markenständen. Man konnte sich – anders als früher – nicht mehr für eine Testfahrt einschreiben, sondern musste rechtzeitig vor Ort sein. Das führte dazu, dass die Menschen in teils langen Schlangen vor den Ständen warteten. Kurz nach 10 Uhr hieß es bei Kawasaki zum Beispiel, dass bis zum Mittag bereits alles ausgebucht sei. Cool. Als mir dieses neue Konzept vor ein paar Wochen bei Suzuki erklärt wurde, dachte ich noch: „Oh cool – first come, first served, klingt doch gut.“ Ja, wenn aber alle anstehen und lange warten, braucht man zusätzlich auch noch eine gute Portion Glück.

Mit dieser Ausgangslage wählten ein Motorrad aus, das wir unbedingt fahren wollten, und stürzten uns ins Getümmel. Wenn ich an Menschen denke, die 50 werden, kommen mir zwei Marken in den Sinn: Harley-Davidson und BMW. Beide möchte ich aus persönlichen Gründen umgehen. Deshalb bereite ich mich jetzt schon auf diese Zeit vor. Und ich bin beruhigt – denn Triumph hat ein Motorrad, das ich mir für meine Midlife-Crisis gut vorstellen kann: die Triumph Bobber.Obwohl es noch ein paar Jahre dauert, bis ich meine Midlife-Crisis erreiche, finde ich dieses Motorrad wunderschön und konnte es kaum erwarten, es zu testen. Nun war es endlich so weit. Louis hatte weniger Glück und nahm das, was Triumph gerade zur Verfügung hatte, damit wir gemeinsam fahren konnten. Er testete eine Speed Twin 1200 RS.

Es gab eine vorgegebene Testrunde durch die Umgebung. Ich möchte nicht zu viel verraten, denn der Testbericht zum Triumph Bobber folgt noch aber es machte sehr viel Spass und ich kann verstehen, wieso man im höheren Alter auf ein solches Motorrad wechselt.

Da sich das Wetter nicht besonders selbstbewusst zeigte und wir nicht genau wussten, ob es noch regnen würde, fuhren wir nach einem feinen Burger wieder nach Hause. Wir brachten unsere alten Damen trocken zurück – Glück gehabt! Für die Testtage in Derendingen braucht man vor allem Geduld und sollte genau wissen, was man will. Dann kann es ein guter Ort sein, um sein Traummotorrad zu testen. Wer jedoch mit der Erwartung hingeht, einfach vom einen zum nächsten Motorrad wechseln zu können, ist fehl am Platz – es sei denn, man möchte ein chinesisches Fabrikat testen. Die waren nämlich immer frei.

Welches Motorrad wäre bei euch auf der Wunschliste gestanden?




1 Kommentar

Natürlich e Suzuki🤗