Europatour#15 - das Ende, es hätte nicht besser sein können

Die letzten zwei Wochen habe ich in Italien verbracht. In Genua besucht mich Honda Transalp mit Freundin. Wir wohnen im Hostel Victoria House. Liegt fünf Minuten vom Zentrum. Man fühlt sich wie in einer WG, eine sehr gemütliche Atmosphäre. Nach dem wir ein Tag die Stadt unsicher gemacht haben, fahren wir durch die Berge nach Finale Ligure. Hier war ich vor zehn Jahre mit dem SAC Angenstein klettern, deshalb wollte ich nochmals an diesen Ort. Auf dem Weg assen wir in einem Restaurant zu Mittag. Nach dem Essen rief uns der Besitzer des Restaurants vor den Fernseher, es lief Moto GP. Leider war das die Wiederholung und wir wussten schon, dass Marquez Weltmeister wird und Dovizioso stürzen wird. Ihm haben wir das natürlich nicht gesagt, denn er erklärte uns das Dovizioso noch im Rennen ist und Marquez nur Weltmeister wird wenn es Dovi versaut. Die arme Sau, in der zweit letzten Runde stürzt Dovizioso und Marquez ist Weltmeister, der Besitzer sagte nicht mehr viel und verschwand. Dafür erhielten wir von seiner Frau dann noch den göttlichen Segen. An dem Strand in Finale Ligure ging ich das letzte Mal baden in meinen Ferien. Es war ganz nett. Das Wetter ist der Hammer, von Finale aus ging es über die Berge in Richtung Asti. Dies war der Plan. Wie so oft wenn ich irgendwo auftauche, ist die nächste Katastrophe nicht weit. Ich habe mich verfahren und so stehen wir schon bald vor einer Strassensperre, wieso dass den? Ja wie vor drei Wochen als ich mit KTM SM 990 unterwegs war, sahen wir bald Löschflugzeuge und Helikopter, die Strasse wurde wegen eines Waldbrandes gesperrt. Aus diesem Grund fuhren wir auf der Autobahn durch Ligurien. Das Piemont genossen wird dann jedoch wieder auf der Landstrasse, was sich sehr gelohnt hat. Soo schön, lagomia. In Asti fanden wir dann ein wunderschönes Bed and Breakfast, für schlappe 70 Euro. Die Betten waren in zwei Zimmern. In einem standen sogar zwei Vespas. Dazu gab es noch eine Küche. Einfach zu empfehlen, leider weiss ich nicht mehr wie es heisst. In Asti verabschiedete ich mich dann auch von Honda Transalp mit Anhang und fuhr zurück nach Genua.



Wieso zurück nach Genua? Ich wird mich mit einem Kollegen, Suzuki Bandit S, in der Toskana bei seiner Familie treffen. Genauer gesagt in Serrazzano. Dort angekommen werde ich aufgenommen als würde man sich schon ewig kennen, obwohl ich die Familie erst ein zweimal gesehen haben, einfach schön, der Hammer. Gleich wurde auf das offene Feuer in der Küche Fleisch geworfen und feiner Wein aus dem Keller geholt. Danach ging es zur Olivenernte. Einfacher wie die Kirschen ernten, dies aus zwei Gründen, erstens kann man die Oliven einfach abreisen und auf das Netz, das am Boden liegt fallen lassen. Zweitens, man erntet viel mehr Früchte, weil man genau nur einmal eine Olive isst und das ist dann auch das erste und letzte Mal, wääh. Auf dem Hof leben noch 80 Milchschafe, 10 Schweine, ein paar Hunde und eine Katze. Als ich da war kamen dann noch die ersten 5 Lämmer auf die Welt. Dazu kommt noch ein Esel, sie konnten sich jedoch nicht einigen ob der Bruder oder Vater von Suzuki Bandit S, der Esel ist. Diese Tiere mussten dann jeweils am Morgen alle gefüttert werden, ausser den Esel. Danach ging es wieder zu den Oliven oder aufs Feld. Auf dem Feld verteillten wir Stroh. Dies schützt zum einen den Boden von Wind und Regen, so kann auch das Gras besser wachsen. Zum anderen gibt es eine neue Humusschicht sobald sich das Stroh zersetzt hat. Das Ganze hat mit Permakultur zu tun. Ich durfte sogar Traktor fahren, uiui ich liebe es. Ich genoss es richtig wieder ein paar Tage Bauer zu sein.



Als wir die Oliven gepflückt hatten brachen wir sie in die Olivenpresse. Zuerst werden sie gewaschen, dann zerhackt, gepresst und zum Schluss wird das Öl noch gereinigt. Aus 258 kg Oliven gab es 45 kg Öl. Auf dem Heimweg war leider eine Bierbrauerei, also gönnten wir uns noch ein Bier und fuhren dann wieder nach Hause. Was hier nicht ganz so einfach ist. Nach dem Brückeneinbruch in Genua, sind die Italiener etwas vorsichtig geworden und haben nun alle kritischen Brücken gesperrt. So mussten wir einen längeren Umweg fahren.



Abends ging es dann jeweils in die Dorfbar. Hier wird ordentlich getrunken. atürlich musste ich dann auch die lokalen Spezialitäten ausprobieren, den einen Shot sieht ihr unten, Sirup, Wodka und Absinth(siehe unten), ja ist so stark wie es klingt. Ich durfte sogar einmal mit einem Ape(dreirädrige Vespa) mitfahren, auch eine italienische Spazialität. Ich weiss nicht was das Problem des Piloten war aber ich dachte, vielen Dank aber das war es nun. Mit zwei Räder um die Kurve durch ein Waldstück und dann wieder Vollgas durch die Strassen. Jup ich hatte die Scheisse in den Hosen. Sehr coole Leute, mein italienisch ist nicht sehr ausgeprägt aber ich hatte es mit allen Super. Am letzten Tag gab es dann noch Ofenpizza zum Nachtessen, dazu kamen noch ein paar andere Schweizer. Der Abschluss hätte nicht besser und schöner sein können, Danke, Grazie Mille! Das Wetter während der Heimfahrt war viel besser wie vorhergesagt, so zogen wir es gleich durch und fuhren in einem Tag nach Hause. Das geht natürlich nur am letzten Tag und mit ganz viel Adrenalin. An der Grenze gab es dann ein riesiges Hupkonzert, Suzuki Bandit S danke fürs mitfreuen!! Nun bin ich wieder zu Hause, gesund und zufrieden wie nie zuvor!






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