Navigation auf dem Motorrad, back to the roots

Ich war nun doch schon ein paar Kilometer mit dem Motorrad unterwegs. Wenn man nicht gerade die Feierabendtour in der Heimat fährt, braucht es ab und an auch eine Navigationshilfe. Ihr kennt ja Heinz-Günther (und sonst könnt ihr ihn in diesem Link kennen lernen). Mit ihm war ich auf meiner Tour durch Europa aber auch letztes Jahr in der Toskana unterwegs. Schon auf der Tour durch Europa versuchte ich so oft wie möglich auf Heinz Günther zu verzichten. Denn es fiel mir auf, dass ich die Fahrt und die Umgebung viel mehr geniessen konnte, wenn mir Heinz Günther nicht immer sagt, wo ich durch Fahren, wann ich ankomme und wie viele Kilometer noch zu fahren sind. Deshalb fuhr ich auf der Kroatien Tour, mit Frau Google auf dem Ohr, ohne Bildschirm. Das machte das Ganze für mich schon viel mehr angenehmer und ich konnte Tour schon etwas mehr geniessen. Das einzige Problem war, dass sie manchmal vergessen hatte mir mitzuteilen, dass sie das GPs verloren hat.

Diesen Sommer war ich auf dem Weg zu Wirz-Bike, da ich da den Hesslerumbau anschauen wollte. Davor gab ich die Suzuki GSX 8R in Safenwil ab und ging davon aus, dass ich Heinz-Günther (das Navi), nicht dabeihabe. Also kurz auf die Karte, auf dem Handy, schauen und los geht’s. Ich hatte mir die Dörfer gemerkt, durch welche ich fahren muss. Wenn ein Dorf kam das ich nicht kannte, hielt ich an und schaute kurz auf mein Handy. So kam ich, für mich überraschend, pünktlich bei Wirz-Bike an. Seit dieser Erfahrung fahre ich nur noch so und es ist für die angenehmste Variante der Navagitation. Wieso genau, das habe ich euch hier aufgelistet:

  • Motorradfahren in seinem Ursprung: Motorrad, Natur, Mensch. Muss ich das noch ausführen?
  • Stressfrei: Keiner sagt dir welche Zeit gerade ist, wie viele Kilometer noch zu fahren ist und wieviel man gerade zu schnell fährt.
  • Umgebung wahrnehmen: Man hat den Blick frei für die Umgebung, da man nicht schauen muss, wohin man fahren muss. Man kann die Umgebung in vollen Zügen geniessen.
  • Neue Ecken kennen lernen: Fährt man doch mal falsch lernt man neue Dörfer und neue schöne Ecken kennen.
  • Räumliche denken: Während man neue Ecken kennen lernt und sich etwa vorstellen muss, wo man ist, verbessert sich das räumliche Gefühl und man kann sich besser orientieren.
  • Bessere Konzentration: Da man von Heinz Günther oder Frau Google nicht mehr abgelenkt wird, kann man sich besser auf die Strasse und den Verkehr konzentrieren und die Sicherheit steigt.
  • Wenn man zu spät kommt, kommt man zu spät: Als ich zu Wirz-Bike fuhr, konnte ich nicht wissen welche Zeit gerade ist und ich hatte somit keinen Stress. Dies funktioniert jedoch nur mit alten Motorrädern.
  • Kein hässlicher Aufbau: Das Motorrad sieht einfach nicht verunstaltet aus, weil irgendwo ein Navi oder Handy an einer wunderschönen Halterung hängt.
  • Spontanität: Ich kann hin, wo ich will. Sehe ich etwas Schönes dann biege ich einfach ab. Das geht natürlich auch mit dem Navi, da sehe ich aber gleich wieviel Umweg ich mache und wieviel Zeit ich verliere, was die Spontanität wiederum einschränkt.
  • Pausen garantiert: Von zeit zu Zeit muss ich auf die Karte schauen und so eine Pause machen, was nie schlecht ist. Ok, es gibt Motorradfahrer die da andere Meinung sind 😉.

Klar in einer Stadt, ausserhalb der Schweiz, ist es sicher hilfreich mit einem Navi zu fahren. Da kommt mir gerade eine lustige Geschichte in den Sinn. Habt ihr Bock? Wenn nicht, dann schreibt doch jetzt schon in die Kommentare wie ihr so durch die Welt navigiert.

Nun noch zu der Geschichte, zum Thema «hilfreiches Navi in der Stadt». Auf meiner Europatour vor ein paar Jahren, hausten wir, mein Cousin, seine Freundin und ich, in einem Hostel im Zentrum von Genua. Nach ein paar unterhaltsamen Tagen in der Stadt freuten wir uns auf die Kurven in Richtung Schweiz, Asti war das Ziel. Deshalb stellte ich, bevor wir losfuhren, Heinz-Günther das Navi, auf «kurvige Route». Nach der längeren Pause war Heinz-Günther ebenfalls voll motiviert und startete mit der Planung der «kurvigen Route». So fuhren wir durch die Stadt, hoch und runter und wieder hoch und wieder runter. Ich dachte mir erst, dass der grosse Umweg an den vielen Baustellen liegt. Nach dem eine Stunde vergangen war und wir noch immer irgendwo in Genua rumkurvten, bemerkte ich das Problem. Heinz-Günther machte seine Arbeit sehr zuverlässig und begann mit der kurvigen Route in der Stadt. Was lernen wir daraus? Haben allein hilft nicht, man muss ein Naviagtionssystem auch bedienen können. Mit was navigierst du? Schreibe es mir in die Kommentare!




2 Kommentare

Sehr cool! Ich bin mit meinem eigenen Heinz-Günther auf Kriegsfuss. Wir verstehen uns nicht, wir wissen nicht, wie miteinander umgehen, gemeinsame Fahrten enden immer in Frustration. Ich hab aber auch keine Lust, mich mit Heinz-Günther im Detail zu beschäftigen - dafür ist mir die Zeit zu schade, und dafür fahre ich viel zu selten in der Ferne herum. Also, auf dem Motorrad mache ich es genau wie Du: Ortschaften merken, evtl. in der Notizen-App auf dem SmartPhone hinterlegen, und losfahren. Klappt wunderbar. Auf dem E-Motorrad ist es ein wenig anders, da merke ich mir zu den Ortschaften auch die Ladepunkte. That's it. Feel Spass auf Deinen Ausfahren - Jürgen
Hat dein Heinz-Günther keinen Namen? Von welchem Typ ist dein Heinz-Günther? Ich kann dich völlig verstehen, auch nach drei Monaten zusammena uf dem Motorrad, habe ich noch meine Meinungsverschiedenheiten mit Heinz-Günther. Aber manchmal bin doch echt froh um ihn, gerade inf remden Städten. Auch dir eine gute Fahrt und vielleicht trifft man sich ja mal auf einer Navifreien Entdeckungstour. Lg Luki