Per i nostri amici di Serrazzano, andate da Daniele, che tradurrà questo post per voi.
Nach einem wunderschönen Tag auf dem Camping Smeraldo und im Städtchen Moneglia ging es nun weiter in Richtung unseres Tourenziels Serrazzano, zu unserem Freund Daniele. In Serrazzano war ich nach meiner ersten großen Motorradtour, als ich 3 Monate in Europa unterwegs war. Seitdem versuche ich so oft wie möglich vorbeizugehen.
Wir entschieden uns, dem Meer so lange wie möglich zu folgen, um dann irgendwann in die hügelige Landschaft der Toskana abzubiegen. Wieder zurück auf der Autobahn gab es einen Mittagessenstop auf einer Raststätte. Nach dem obligatorischen Kaffee fuhr ich noch zur Tankstelle, um der Suzuki GS das nötige Lebenselixier aufzufüllen. Wie es in Italien gewöhnlich ist, stand dort ein Tankwart, der das Tanken übernahm. Schon als ich anfuhr, grinste er. Kaum war der Motor verstummt, fing der Tankwart an zu schwärmen: "Molto bella, molto bella". Er erklärte mir, er hätte die Suzuki GS schon gesehen, als wir 30 Minuten zuvor auf den Parkplatz gefahren waren. Er ging jedoch davon aus, dass es sich um eine Moto Guzzi handelt. Solche Momente genieße ich sehr, und sie waren auf dieser Tour nicht selten. Kaum stand die Suzuki GS irgendwo mehr als 10 Minuten, standen schon ein paar Herren drum herum.
Da uns Daniele, unser Freund aus Serrazzano, noch einen kleinen Umweg durch ein schönes Dörfchen namens Querceto empfahl, fuhren wir bald von der Autobahn und wir tauchten in die wunderschöne Landschaft der Toskana ein. Die Kurven gingen ganz von alleine und wir tuckerlten genüsslich durch die hügelige Gegend, vorbei an Landgütern mit Zypressen-Aleen und durch unzählige Schlaglöcher. Es war mir ein Rätsel wie all die Rennradfahrer so unversehrt uns entgegen kommen konnten.
Daniele hatte nicht zu viel versprochen, das Dörfchen Querceto, mit einem Schloss in der Mitte, war wirklich sehenswert. Ein Dörfchen auf einem Hügel, so wie man es aus Toskana-Reiseführern kennt. Es war recht heiß, und wir suchten nach einer möglichkeit irgendwo einzukehren. Diese Suche ist jedoch in Italien weniger schwierig. Es gibt kein Dorf, es kann noch so klein sein, dass nicht ein Kaffee oder eine Bar besitzt. So mussten wir auch in Querceto nicht lange suchen. Ich gönnte mir einen Kaffee und etwas Wasser, und meine Freundin gönnte sich ein Tiramisu. Der Kellner sah etwas abgekämpft aus, und so erzählte er uns, dass er schon seit 5 Uhr morgens auf den Beinen sei. Ja, das sah man ihm auch an.
Der verbale Austausch in Italien funktioniert eigentlich ganz gut. Den Italienern ist es egal ob du sie beim ersten Mal verstehst, sie nehmen sich die Zeit und erklären es dir ein zweites, ein drittes und wenn es muss sein auch ein viertes Mal. Frühestens beim fünften Mal verwenden sie die zwei drei englischen Wörter, die ihr Vokabular hergibt.
Nach einem kleinen Spaziergang durch Querceto, ging es wieder auf das Motorrad und auf die letzte Etappe, auf dem Weg nach Serrazzano. Die Sonne hatte noch Kraft und wir mussten unterwegs noch ein Trinkstop machen. An dieser Stelle muss ich meiner Freundin danken, ohne sie hätte ich viel zu wenig getrunken. Als ich durch Pommerance gefahren bin und in Richtug Serrazzano abbog kamen mir die ersten Tränen. Nun kannte ich die Strecke, den in Pommerance waren wir mal im Ausgang, aber das ist eine andere Geschichte. Jetzt ging es nicht mehr weit, bald sind wir in Serrazzano. Ich mit meiner Freundin auf dem Soziusplatz auf dem ältesten Motorrad dass ich besitze und an dem ich selbst rumgeschraubt hatte. Ich genoss jede Kurve, sogar die Schlaglöcher wurden mir, langsam aber sicher, egal. Und dann waren wir schon in Serrazzano, endlich wir haben es geschafft, was für eine Freude, dass könnt ihr euch nicht vorstellen es kullerten ein zweites Mal ein paar Tränen. Ich stellte das Motorrad auf den Parkplatz nahe der Bar il bersagliere, stieg vom Motorrad und drückte meine Freundin ganz lange. Der einen habe ich es eher zugetraut wie der anderen aber beide haben durchgehalten, meine Freundin und die Suzuki GS 1100 GK. Das machte mich sehr stolz.
Als wir uns emotional erholt hatten und alle wichtigen Foto im Kasten waren, ging es ins Herz von Serrazzano, in die Bar il bersagliere. Da ich während jeder längeren Motorradtour hier irgendwie vorbei kam, bin ich in dieser Bar nicht unbekannt. So wurde ich mit „Ciao Luhas!“ begrüsst. Ich weiss nicht ob man da das „K“ nicht aussprechen kann oder ich mich damals im falschen Zustand vorgestellt hatte. So genossen wir das erste Moretti in Serrazzano, dass viel besser schmeckt wie in der Schweiz. Als Daniel dann von der Arbeit kam, ja es war nach 5 Uhr, gab es dann noch einen Aperolspritz. Die besten übrigens, die ich je getrunken habe!
Wir wurden bei Daniele zum Nachtessen eingeladen und es gab Spaghetti Carbonara, dazu gab es einen feinen Wein mit bester Aussicht auf die Insel Elba. Was will man mehr?
Den Abend liessen wir dann noch vor der Bar ausklingen. Und ich weiss nicht was in dem Moretti drin ist aber je mehr man davon trinkt desto besser versteht man italienisch. Nach dem ich anfing italienisch mich nonverbal zu unterhalten, entschieden wir uns für das Bett, es war ein langer und schöner Tag. Der nächste Tag sollte voller Überraschungen stecken.
Hier ist noch die Tagesroute:
Gibt es noch Fragen oder brennt euch was unter den Fingern? Schreibt es mir in die Kommentare!
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